Was der Achtjährige so sagt…

blog81
Nur nicht den Kopf in den Sand stecken

Morgens am Frühstückstisch. Das Brot liegt nicht so auf dem Tellerrand wie es auf dem Tellerrand liegen muss.

„Kannst Du das Marmeladenbrot umlegen, ich kann es so nicht anfassen!“

Außerdem, leicht resigniert und einer der ersten Sätze am Morgen:

„Ich bin nicht so toll wie ich erwartet habe.“     Ohne Worte…

Draußen im Park.

„Was ist Dein Lieblingsurwald, Mama?“

„Du, keine Ahnung, ich kenne keinen mit Namen.“

„Also bei mir ist es das Kongobecken und der Amazonas.“

Wir gehen zum Spielplatz. Er ist recht voll, weil es sonnig ist.

„Hier, die Sprunggrube ist unsere Rettung, Mama!“

Pause.

„Da sind keine Kinder.“

Ich: „Was hast du denn gegen andere Kinder?“

„Nichts, ich mag es nicht, wenn es laut und voll ist. Ich bin ein besonderes Kind.“

Er begleitet mich in die Uni.

„Hier riecht es nach Krypton.“

Schöner kann man nicht ausdrücken, dass etwas geruchslos ist :D

Und zum Schluss noch ein sehr eindrückliches Beispiel für eine auditive Wahrnehmungsstörung und die Schwierigkeit von autistischen Menschen, bildliche Sprache zu verstehen. Das Gehörte wird nicht richtig in einen Gesamtkontext eingeordnet und interpretiert und daher missverstanden.

Das Kleinkind und ich tanzen zu diesem (wuuuuundervollen) Lied. Dort singt Peter von den Sportfreunden im Refrain immer wieder:

Und weil ich dich so sehr mag
und gern in deine Richtung lenk
und weil du mir so viel bedeutest,
bist du ein Geschenk

Das Großkind hört und guckt sich einige Zeit das Lied und das Video an und stellt ziemlich verwundert fest:

„Und dann fragt der immer: „Bist Du ein Geschenk?“

Ein Gedanke zu “Was der Achtjährige so sagt…

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