Die Schule, das Inselkind und dazwischen Planeten und Pfandautomaten

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Auf eine Förderschule zu gehen ist schon cool, irgendwie. Jeden Tag ist etwas besonderes. Es gibt für alle Klassen durchgängig wöchentlichen Schwimmunterricht im eigenen Schwimmbad. Alle zwei Wochen geht es ins Förderzentrum um die Ecke. Das ist wie ein riesiger, privater Indoor-Spielplatz. Die Schule hat einen Schulgarten, der von allen Schülern mitgestaltet werden darf. Letztens hab ich ein Radieschen bekommen, das mir mein Sohn mitgebracht hat. Die Frau, die den Schulgarten betreut, ist eine pensionierte Lehrerin, deren Herz am Garten und an den Schülern hängt. Es gibt Schul-Hunde, die ausgeführt werden wollen. Es gibt das Schafsprojekt, bei dem die Turnlehrerin eine Gruppe Kinder über ein Jahr hinweg wöchentlich zu sich einläd und mit den Kindern ein Schafs-Jahr durchlebt. Ein mal habe ich selbst gesponnene Wolle von meinem Sohn geschenkt bekommen. Für den Musikunterricht kommt immer ein Mann mit Gitarre vorbei. Es ist ein pensionierter Lehrer, dessen Herz an der Musik und den Schülern hängt. Er singt manchmal „meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ und darüber muss sogar mein Sohn lachen, der Musik ansonsten gar nicht gut findet, vor allem, wenn live gesungen wird. Musik aus dem CD-Player geht manchmal. Aber nicht immer.

Jedenfalls ist die Förderschule schon wirklich großartig. Wenn ein Kind beim Tempo nicht mithalten kann, dann ist es eben langsamer, sitzen bleiben muss deswegen keiner. So kommt es, dass viele Mitschüler meines Sohnes schon Füller haben und Schreibschrift lernen, er jedoch mit Bleistift noch bei der Druckschrift ist. Jedes Kind in der Klasse wird individuell unterrichtet, deshalb haben alle Kinder unterschiedliche Arbeitshefte. In Deutsch hat mein Sohn ein Förderheft, in Mathe braucht er das nicht. Es gibt auch einen Bauspielplatz in der Schule, auf dem die Kinder bei Wind und Wetter mit Hammer, Säge, Nagel und allerhand Werkzeug Holz bearbeiten können. Jede Klasse bekommt pro Woche einen Korb frisches Obst, das die Kinder selber schneiden und aufteilen. Es ist genug für alle da, denn in der Klasse sind nur neun Schüler, dafür zwei Lehrerinnen und eine Referendarin. Dazu können die Schüler Milch oder Kakao bestellen. Das gibt es auch in anderen Schulen, doch dort ist der Kakao in Glasflaschen. Auf der Förderschule ist er in Tetrapacks. So schmuggelt das Kind doch ab und an seinen Kakao mit nach Hause und stellt ihn dort in den Kühlschrank (okay, ich stelle ihn in den Kühlschrank, nachdem er schon warm in der Schultasche liegt). Für den Papa, hat er mal gesagt. Geschmuggelter Schulkakao schmeckt viel besser als normaler. Die Förderschule, jedenfalls, hat viele tolle Sachen. Eine Schlaf-AG gibt es dort. Und einmal, als zwei Schüler sich nach dem Sport nicht einig waren, wem welche Schuhe gehören und es schon fast einen Streit gab, bestimmte die Lehrerin einfach, dass alle Kinder auf Socken in die Klasse gehen, dann war das Problem aus der Welt.

Alle drei Monate sind Förderplangespräche und sowohl die Lehrer als auch die Kinder und die Eltern sitzen zusammen am Tisch. In einer halben Stunde lässt sich so mittelviel besprechen, deswegen kann man auch jederzeit ein Gespräch zwischen den Förderplangesprächen haben. Erst wird gesagt, was schon gut klappt und danach, wo das Kind sich noch mehr anstrengen muss. Das kann alles sein, nicht nur inhaltliche Dinge. Mein Sohn hat die letzten drei Monate geübt, sich selbstständig im offenen Anfang eine Beschäftigung zu suchen und nicht nur im Kreis zu laufen. Das hat mittelgut geklappt. Es ist aber auch schwer. Zuhause setzt er sich in seine Kiste oder zerkratzt alte CDs, das geht in der Schule nicht. Ob Kistensitzen und CDs-Zerkratzen nun sinnvoll ist, das ist unklar. Ich glaube aber, dass es das wohl ist. Sinn ist nicht gleich Produktivität. Sinn ist Sinn. Ein bisschen wie l´art pour l´art.

Sein neuer Punkt für die nächsten drei Monate ist sorgfältig ausgewählt und gut beobachtet: er soll die Dinge selber machen.

Er hat Probleme, sich zu strukturieren und zu organisieren. Es gibt eine Aufgabe, alles wird erklärt, alle fangen an, nur er meldet sich direkt – ohne nur einen Blick aufs Blatt geworfen zu haben. Dabei kann er die Aufgabe, inhaltlich gesehen. Sein Problem liegt woanders.

Die Lehrerin versucht zu erklären, was sie meint mit „selber machen“ und „organisieren“: Schau, ich gucke jeden Morgen die Hausaufgaben nach, ich gehe rum, das weißt Du ja, dann kannst Du doch auch schon mal Stift und Mappe rauslegen, wenn Du siehst, dass ich rumgehe. Von der Seite sehe ich die großen Augen meines Sohnes. Sie sind so blau. Hinter der Brille sehen sie noch größer aus. Wie kleine Planeten. Die Lehrerin gibt noch ein Beispiel: ...oder beim Kakao-Austeilen, da müssen wir Dir immer einzeln sagen, dass Du nun den Kakao dem anderen Kind geben sollst und dann erinnern wir Dich an die Strohhalme, dabei weißt Du das doch, das ist ja ein bekannter Ablauf, das machen wir jeden Morgen und Du siehst es auch bei anderen Kindern.

Die Planetenaugen kreisen nach unten. Dann zur Seite. Wieder nach vorne.

Das ist so eine Sache mit der Organisation und dem selber und eigenständig sein.

Ich denke:

Nur, weil etwas täglich passiert und nur, weil er etwas bei anderen ständig sieht, und nur, weil er etwas ausführlich erklärt bekommt, führt das nicht dazu, dass er das dann auch eigenständig macht.

Jeden Abend nach dem Essen werden Zähne geputzt. Seit acht Jahren. Ist es denn wirklich so, dass er deswegen selbstständig ins Bad geht ? Absolut nicht! Wir erzählen es jeden Tag, als sei es eine völlig neue Information. Jedes zweite Mal kommt er aus dem Bad zurück und findet Bürste oder Pasta nicht oder bekommt den Inhalt nicht aus der Tube oder sonst irgendwas. Nur, weil er das täglich macht und es auch handwerklich schaffen könnte, heißt das noch lange nicht, dass er das selbst und eigenständig macht. Kakao-Austeilen umfasst mehrere Schritte. Mehrere Schritte sind per se eine Überforderung. Wenn er auf dem Balkon mit Wasser panscht, dann sag ich „Mach den Dreck hinterher weg und wasch´ danach die Hände!“ und eine Stimme in mir lacht sich kaputt über diese Ansage. Das Kind macht das nicht mit Absicht, es klappt nur einfach nicht mit den komplexen Aufgaben. Also: Räume den Tisch leer und bring´ den Kram in die Küche! Warten, bis er das gemacht hat. Hol´ einen Lappen und wische den Matsch auf! Warten, bis er das gemacht hat. Häng´ den Lappen über die Lehne des Stuhls. Warten, bis er das gemacht hat. Jetzt wasch Dir die Hände! Warten, bis er das gemacht hat. Horchen, ob er tatsächlich den Wasserhahn aufgedreht hat. Fertig. Sehr oft jedoch mit angestrengtem Gegrummel begleitet. Das Leben ist anstrengend.

Er ist wie ein Computer. Wenn man programmiert, braucht man klare Anweisungen. Der PC führt nur das aus, was ihm eingegeben wurde. Wie diese Pfandautomaten. Sie erkennen nur die Flaschen, die in das System eingepflegt wurden. Eine Flasche, bei der das Etikett fehlt, nimmt der Automat nicht an, dabei wissen wir Menschen doch, dass es auch eine Pfandflasche ist. Stehen wir dann vor dem Automaten und sagen: Hey, denk doch mal mit! Du nimmst doch hier täglich Flaschen an, also weißt Du doch, wie es geht, jetzt mach doch mal!

Nur, weil der Automat Pfandflaschen annimmt, bedeutet das noch lange nicht, dass er auch weiß, wie man Flaschen ohne Etikett annimmt. Er kann auch immer nur eine Flasche nach der nächsten annehmen, schön der Reihe nach. Und die Menschen stehen davor, der Sack voller leerer Plastikflaschen, die nächste schon bereit in der Hand, wartend, dass das Licht grün blinkt und man sie reinstopfen kann. Aber wehe, wenn man zu schnell ist und die Flasche zu früh reinlegt! Oder verkehrt herum! Dann streikt der Automat. Und sagen wir dann: Hey, es war doch schon wieder frei und Du siehst doch, dass das eine Pfandflasche ist, die ist nur verkehrt herum, jetzt mach doch die Augen auf und nimm sie einfach an! ?

Wir warten. Eine nach der anderen. Nur, weil wir drei Flaschen in einer Hand tragen können und sie auch ohne Etikett erkennen und die Flaschen täglich sehen, heißt das noch lange nicht, dass der Automat das kann. Das System kann nur das, was man ihm aufträgt. Etikett, richtig herum und immer einzeln.

Die Planetenaugen fixieren die Lehrerin. Er hört zu. Ich spüre es rattern in seinem genialen Computerhirn. Okay, also Stift und Mappe raus bei der Hausaufgabenkontrolle. Ratterratter. Okay, nicht direkt aufzeigen, wenn eine Aufgabe gerade erklärt wurde. Ratterratter. Okay, Kakao-Austeilen. Austeilen. Kakao. Wie. ?. Es raucht. Systemüberlastung. Die Anforderungen müssen sorgfältig eingepflegt werden. Jeden einzelnen Schritt. Ich spüre seinen Rauch, als stiege er direkt aus den Ohren heraus. Ich kann jetzt nicht mein Pfandautomatendings der Lehrerin erklären. Was mach ich bloß?

Ich kenne die Organisationsschwierigkeit bei ihm auch von zuhause.“ Pause. Die Planeten kreisen zu mir. So blau. Ich gucke durch sie in dieses verrückt-geniale Gehirn. „Aber, was wir nicht vergessen dürfen und was ich mir auch immer wieder bewusst mache: Solche genialen Menschen wie er einer ist, mit Autismusdiagnose, die sind oft einfach super detailversessen und sehen dabei das große Ganze nicht mehr. Ja, er kann das, er kann es schaffen. Aber es ist viel schwieriger als für andere Kinder.“ Ein kleines Lächeln unter den Planeten. Die Lehrerin nickt bei meiner Aussage, notiert etwas auf ihrem Blatt.

Viel Später, als wir in der Bahn sitzen und zurückfahren erklärt das Kind: ….und die verstehen manchmal auch nicht meinen Emotionalem Schwerpunkt!

Es ist aber auch schwierig für uns Festlandmenschen, das alles zu verstehen.

6 Gedanken zu “Die Schule, das Inselkind und dazwischen Planeten und Pfandautomaten

  1. Natalie 3. Juni 2016 / 23:45

    Das klingt nach einer schönen „warmen“ Schule. Glückwunsch, die gefunden zu haben.
    Ich habe nur mal eine Förderschule näher besichtigt und die hat mich das Fürchten gelehrt, allein der Ton der Pausenaufsichten auf dem Hof. Zum Glück hat es bei dem Mittelkind mit der Inklusion geklappt.
    Die „Bilanz-und Zielgespräche“ gibt es an der Stadtteilschule auch, keine Ahnung, wer sie mehr fürchtet das Mittelkind oder ich.Sie sitzt da, starrt auf den Boden und sagt auf jede Frage „weiß ich doch nicht“.auf jedes Lob „ist gar nicht wahr“ Mutter und Lehrerinnen vereinbaren irgendetwas, angeblich mit dem Kind, das am liebsten woanders wäre, vermutlich im Bus.
    Was ist aus all den vielen Zielvereinbarungen der letzten fünf Jahre geworden? Zumindest kein kleines Einmaleins, keine Groß-und Kleinbuchstaben (jedenfalls nicht so wie im Duden vorgesehen), kaum weniger Provokationen, so gut wie kein eigenständiges Arbeiten, aber bei allem dennoch ein langsames Wachsen,langsames Aneignen der Regeln, etwas geschmeidigeres Schwimmen im Strom, ja und auch ein paar Brocken Wissen.
    Das Vorbild und die Mühe der Erwachsenen taten gut, das Kind mitbestimmen zu lassen war Farce und Überforderung zu gleich.. Wir hätten uns ganz altmodisch ohne sie treffen können,das ist aber „nicht vorgesehen“.
    Den Kindern wird Mitbestimmung vorgegaukelt, aber es ist nicht echt. Ich finde das in Ordnung, es hilft ihnen auf Dauer nicht, nur Bus zu fahren oder wie dein Kind in Kisten zu sitzen oder CDs zu zerkratzen. Sie brauchen Menschen,die sie liebevoll an die Hand nehmen, sich auf sie einlassen und schauen wie etwas in dieses ganz besonderes System „eingepflegt“ werden kann, ganz ohne dass dieses arme System bei diesen ach so fortschrittlichen Vereinbarungen rattern, rauchen und fast abstürzen muss.
    Nachdenkliche Grüße
    Natalie

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    • Frau Taugewas 9. Juni 2016 / 23:01

      Liebe Natalie,

      schade, dass nicht jede Schule so ein angenehmes Schulklima hat wie die Förderschule bei uns.
      Mein Sohn besteht übrigens darauf, dabei zu sein beim Gespräch. Ein mal sollte er raus gehen und vor der Tür warten. Nach viel Überredungskunst hat er es getan und war danach verschwunden – wir haben ihn weinend in einer Ecke gefunden, er fühlte sich übergangen.
      Bisher hat er auch geglaubt, seine Ziele und Vereinbarungen mitbestimmen zu können, aber langsam, so vermute ich, hat er es auch gemerkt, dass es die Erwachsenen sind, die die Ziele vorgeben. Was für eine bittere Erkenntnis.
      Trotz allem wird er auch mit Lob überschüttet, die Lehrerin ist da wirklich bemüht. Ob er das alles glauben kann, ist eine andere Frage.

      Liebe Grüße :)

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  2. FräuleinF 8. Juni 2016 / 21:07

    Bei der Beschreibung der Schule werde ich ganz neidisch. Mein Sohn besucht auch eine Förderschule und es klappt einfach gar nichts. Die Therapeutin meines Sohnes wird nun auf den Tisch hauen müssen, damit die Lehrer endlich mal begreifen.

    Super, dass das bei euch so gut klappt.

    Deine Überlegung zu dem Pfandflachenautomat ist genial. Genau so werde ich das mal beim nächsten Gespräch in der Schule erklären.

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    • Frau Taugewas 9. Juni 2016 / 23:06

      Hallo Fräulein F,

      welche Förderschule besucht Dein Kind denn? Bei uns ist es eine mit dem Schwerpunkt „Emotionale und Soziale Entwicklung“, also eigentlich die „Rowdy-Schule“, aber dieses Vorurteil stimmt glücklicherweise nicht :-)
      Ich habe öfter schon gehört, dass Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern auf Schulen mit Lehrpersonal, die auf andere Förderschwerpunkte ausgebildet wurden (z.B. Körperbehinderung) nicht gut aufgefangen werden können, daher frage ich. Aber auch das ist nur eine leise Ahnung – in der Familie haben wir eine Sonderpädagogin für LB und KB und sie kann wunderbar mit unserem Sohn umgehen, es gibt also solche und solche ;)
      Ich drücke Euch die Daumen, dass ihr aufeinander zugehen könnt und auf Verständnis stoßt!

      Viele Grüße und alles Gute :)

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      • FräuleinF 10. Juni 2016 / 17:04

        Hallo,

        bei uns ist der Förderschwerpunkt „Hören und Kommunikation“.

        Eigentlich wäre die Schule optimal. Schallisolierte Räume, 7 Kinder in der Klasse, viele Visualisierungen. Wenn nicht die Klassenlehrerin wäre.

        Das Problem ist einfach, dass er ein wenig mehr Arbeit macht. Das wäre bei 7 Kindern einfach nicht machbar. Außerdem reitet sie immer auf seinem IQ rum. Klar, normalerweise würde er den Stoff der Regelschule locker packen. Alles andere aber eben nicht.

        Mir ist die Entscheidung nicht leicht gefallen, ihn die Schule wechseln zu lassen. Da es aber an der Regelschule überhaupt nicht geklappt hat und an der jetzigen Schule eigentlich optimale Bedingungen vorherrschen, dachte ich, dass das für meinen Sohn gut wäre. Zumal er an der Förderschule auch eine. Realschulabschluss machen kann.

        Ich hoffe einfach, dass die Autismustherapeutin gut aufklären und den Lehrern vermitteln kann, dass mein Sohn eben nicht so ist, wie andere Kinder.

        Es tut mir in der Seele weh, wenn er jeden Tag total reizüberflutet nach Hause kommt und erstmal mehrere Stunden nicht ansprechbar ist, Kopfschmerzen hat und sich selbst verletzt. Das muss ein Ende haben.

        Trotzdem ist es schön zu lesen, dass es anderen Kindern besser geht. (Das hätte ich bei eurem Förderschwerpunkt gar nicht für möglich gehalten. Man hört von den Schulen ja leider immer viel negatives.)

        Liebe Grüße

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  3. Frau Taugewas 16. Juni 2016 / 22:07

    Hallo,

    das ist ja ein Förderschwerpunkt, den ich noch nicht kenne. Ist es eine Schule für hörgeschädigte Kinder? Vielleicht ist das auch von Bundesland zu Bundesland verschieden mit den exakten Benennungen der Förderschwerpunkte, ich komme aus NRW und kenne nur „unsere“ Bezeichungen ;)
    Ihr habt nur sieben Kinder und trotzdem ist es nicht machbar, ein Kind, das „mehr Arbeit“ macht zu unterrichten? Ich verstehe das nicht. Bei meinem Sohn sind es zur Zeit acht Kinder und zwei Lehrerinnen und eine Ref. Da es eine Förderschule ist, machen _alle_ Kinder „mehr Arbeit“ ;) Aber darauf sind die ja eingestellt, sonst wäre es ja keine Förderschule. Schade, dass das bei Euch so ein Problem darstellt. Bei uns ist es jedoch auch ein sehr nettes Lehrerteam und hinzu kommt, dass es noch weitere autistische Kinder in der Klasse gibt. Den IQ meines Sohnes kennen die Lehrer zwar auch, lasen diese Information jedoch nicht einfließen in den Unterricht und voreingenommen sind sie zum Glück auch nicht :)

    Anfangs fiel mir die Entscheidung zum Wechsel auch nicht leicht. Ich dachte, es sei eine Stigmatisierung. Aber im Nachhinein war es die beste Entscheidung. Leider kann mein Sohn keinen Abschluss erlangen auf der Schule. Sie geht nur bis Klasse 6 (1-4 Grundschule, 5 und 6 Hauptschulniveau).

    Ist Dein Kind denn der einzige mit Autismusdiagnose auf der Schule ? Sind die Lehrer diesbezüglich unerfahren?
    Das klingt wirklich sehr belastend, Eure Situation! Ich wünsche Euch, dass ihr – die Lehrer, Euer Sohn, Ihr und unterstützend die Therapeuten, die Euren Sohn begleiten – ins Gespräch kommen könnt und einen Weg zueinander findet. Ich selber habe das trotz viel Bemühen auf der alten Schule meines Sohnes nicht geschafft, das macht mir immer noch zu schaffen.

    Alles Gute!

    PS: Erst wollte ich mein Kind auch auf eine Schule mit Schwerpunkt Sprache schicken, da er diesen Schwerpunkt ebenfalls hat, jedoch sind die Schulen ganz unterschiedlich und „unsere“ Förderschule mit dem „kritischen“ Schwerpunkt Soziale-Emotionale-Entwicklung ist eine klasse Schule, die meine Erwartungen echt übertroffen hat :)

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